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Keine Angst vorm Hafenmanöver

Das perfekte Hafenmanöver ist keine Zauberei, sondern die richtige Kombination aus Übung, Vorbereitung, Technik und Kommunikation. Wie das von vielen Seglern und Motorbootfahrern gefürchtete Manöver klappt, zeigen wir in diesem Blogbeitrag.

Segelboot beim Hafenmanöver

Ein Segelboot beim Hafenmänover.

Für viele Skipper und Crews sind das Anlegen und das Ablegen in einem Hafen der pure Stress. Das eigene Boot und auch andere Yachten könnten durch einen dummen Fehler beschädigt werden. Und unter den Augen vielen anderer Segler und Motorbootfahrer, die einem beim Hafenmanöver genüsslich aus dem Cockpit zuschauen, möchte man auf keinen Fall zum nächsten Blockbuster im sogenannten Hafenkino werden. Aber keine Angst, mit ein bisschen Übung, dem gezielten Einsatz technischer Hilfsmittel an Bord und klaren Kommandos kann man beim Anlegen und Ablegen auch schnell zum Superstar werden.

Hafenmanöver – Wenn der Blutdruck an Bord steigt

Medizinisch ist es bewiesen, was viele Skipper auch ohne Blutdruckmessung an Bord im Herzen spüren. Die Hafenmanöver und besonders das Anlegen und Ablegen, lassen den Puls nach oben schnellen. Mehr noch als beim Setzen der Segel, dem Einholen des Ankers, der Vorhersage von viel Wind und Wellen oder gar Sturm. Und eigentlich ist dies ganz normal. Beim Autofahren ist die Anspannung auch am höchsten, wenn man in einer fremden Innenstadt mit hohem Verkehrsaufkommen unter Zeitdruck einen Parkplatz finden muss.

Wenn man einen Anlegeplatz nicht kennt, sollte man noch vor dem Einlaufen im Hafenhandbuch den entsprechenden Hafenplan studieren. Wo sind die Stege für die Gastlieger? Wo gibt es eventuell Untiefen? Wie ist die Windrichtung zur Lage der Stege? Wo könnte es windgeschützt sein, wo weniger? Eine gute Vorbereitung des Hafenmanövers vom Skipper an Bord ist der halbe Anleger bzw. Ableger.

Segelyacht wird am Kai festgemacht

Eine Segelyacht wird am Kai festgemacht.

Klare Kommandos beim Ablegen und Anlegen

Ganz wichtig ist es auch, die Crew von seinen Plänen für das Einlaufen rechtzeitig zu informieren. Auch wenn die Mannschaft nur aus dem eigenen Ehepartner besteht, klare Informationen und klare Kommandos beruhigen die Crew. Eine schlecht informierte Besatzung stellt nur in der stressigen Situation des Hafenmanövers noch stressigere Fragen. Das kann dann während des Manövers zum handfesten Streit eskalieren. Nicht umsonst suchen einige Scheidungsanwälte ihre Mandanten direkt im Hafenumfeld.

Fender und Leinen auf dem Boot für das Hafenmanöver vorbereiten

Spätestens beim Einlaufen mit dem Boot in den Hafen sollte alles vorbereitet sein: mindestens zwei Festmacherleinen auf dem Vorschiff und mindestens zwei an den Klampen achtern. Eine Festmacherleine zusätzlich, zum Beispiel für eine Spring, wenn man quer zum Steg liegen möchte, sollte griffbereit liegen. Fender an den Seiten und zwei am Heck sollten ebenfalls schon an der Bordwand hängen. Einen weiteren Ersatzfender bereitzuhalten schadet nicht. Kommt man doch einer anderen Yacht oder dem Steg gefährlich nahe, kann ein Crewmitglied den Fender zum Schutz des Bootes außenbords hängen.

Kapitän spricht mit Crew über Hafenmanöver

Skipper und Mannschaft besprechen das Hafenmanöver.

Helfer gegen Wind und Strömung

Wie Abstandssensoren und Rückfahrkamera im Auto das Ein‐ und Ausparken revolutioniert und vereinfacht haben, sind es beim Boot das Bug‐ und Heckstrahlruder und der Joystick. Aber was beim Auto ganz automatisch geht, sollte bei einer Yacht vor jedem Hafenmanöver kurz gecheckt werden. Ist das Bugstrahlruder an? Also ist die Sicherung am Schaltpanel gedrückt und leuchtet die On‐Leuchte des Bugstrahlruders an der Steuerungseinheit? Ein kurzer Check des Bugstrahlruders mit kurzem Druck der Schaltknöpfe nach Back‐ und Steuerbord gibt Gewissheit. Die gleiche Prozedur gilt für das Heckstrahlruder.

Viele Motoryachten verfügen über einen Joystick, der je nach System, dem Skipper die Koordination der Maschinen und des Bugstrahlruders abnimmt. So lässt sich auch eine größere Motoryacht spielend leicht auch quer zur Bootsachse an der Pier anlegen. Einfach per Druck des Joystick in die gewünschte Richtung drücken. Dadurch können Motoryachten auch dank des Joystick auf dem Teller drehen und sich wirklich in jede Richtung bewegen.

Wind und Strömung sollte der Skipper aber trotz Joystick oder Bugstrahlruder der Yacht immer im Auge behalten. Yachten haben heutzutage ein flaches Unterwasserschiff und einen relativ hochbordigen Rumpf. Da schiebt der Wind einen schneller an den Dalben, als man vielleicht möchte.

Öfters mal rückwärts fahren

Jeder Steuermann kennt das, eine Yacht lässt sich einfacher steuern, wenn sie vorausfährt, als wenn man mit ihr rückwärts fährt. Im Mittelmeer gehört es aber zum guten Ton, dass man rückwärts zu Pier anlegt. Also sollte man das Rückwärtsfahren vorher am besten außerhalb des Hafens üben, denn jede Yacht hat da ihre charakteristischen Eigenheiten. Auch hier gilt ein Grundsatz, der fast für jedes Hafenmanöver gilt: Weniger ist oft mehr. Vollgas vorwärts, dann wieder schnell Vollgas rückwärts und Steuer schnell hartbackbord oder steuerbord wirken vielleicht cooler, wühlen aber meistens nur den Hafen auf und führen selten zum Ziel. Lieber mit Bedacht manövrieren und das Bugstrahlruder öfter betätigen. 

Anlegen nur mit Wind

Die Königsdisziplin für den Steuermann einer Segelyacht ist es unter Segel und ohne Motorhilfe anzulegen. Das erfordert aber sehr viel Übung, eine wirklich eingespielte Crew, beste Kenntnisse des Reviers und des Hafens und eine große Portion Mut. Wer es beherrscht, kann sich als Kapitän sicher sein den Oscar für die beste Hauptrolle im Hafenkino zu bekommen.

Besser ist es, auf Sicherheit zu setzen und mit dem Motor einzulaufen. Denn ein sauberes Anlegemanöver mit Maschine, Bug‐ und Heckstrahlruder oder Joystick und vor allen Dingen ohne großes Gebrüll an Bord ist immer einen Applaus wert und hält den Puls ganz unten.

Impressionen

Segelyacht beim Hafenmanöver mit Crew an Deck

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Der ultimative Leitfaden für das Anlegen: Wie Sie Ihr Boot richtig und sicher festmachen

  • Der ultimative Leitfaden für das Anlegen: Wie Sie Ihr Boot richtig und sicher festmachen

Egal, ob Sie Ihr Boot für die Nacht festmachen, einen Sturm erwarten, anlegen oder einfach nur in der Bucht schwimmen oder grillen wollen, es ist nützlich, die richtigen Anlegetechniken zu kennen. Das Ziel sollte immer sein, beim Manövrieren keine Schäden an Ihrem oder einem anderen Boot zu verursachen und Ihr Schiff so zu vertäuen, dass es auch bei schlechteren Bedingungen sicher ist. Das bedeutet, dass Sie die Wettervorhersage und die Windrichtung prüfen und sich den Ort vor dem Anlegen genau ansehen müssen: den Meeresboden, die Boje, Seile...

10 Schritte zum Anlegen an einer Boje

Einigen Skippern zufolge ist das Anlegen Ihres Bootes an einer Boje die beste Art, die Nacht in einer Bucht zu verbringen. Da Bojen weiter voneinander entfernt sind, kann man sich an einem Pier oder Kai ein gewisses Maß an Romantik und Privatsphäre leisten. Andererseits besteht das Risiko, dass die Seile unter der Boje in schlechtem Zustand sind und das Boot bei hohem Wellengang die ganze Nacht schwankt. Bei stürmischem Wetter sollten Sie es auf jeden Fall vermeiden, dort festzumachen. Wie macht man also ein Boot an einer Boje fest?

Segelboot an einer Boje vertäut.

1. Wählen Sie die Bucht aus

Bevor Sie an- oder ablegen, sollten Sie immer prüfen, woher der Wind weht und welche Richtung und Stärke er in den nächsten Stunden voraussichtlich haben wird. Wir persönlich nutzen gerne www.windy.com oder für die Adria meteo.hr . Dann wählen wir eine Bucht aus, in der das Risiko, dass das Boot auf die Felsen gezogen wird, wenn sich die Boje löst oder abbricht, nicht besteht. Die beste Wahl ist eine Bucht, in der der Wind aus der Bucht heraus und nicht hinein bläst. Wenn Sie eine geeignete Bucht gefunden haben, erkunden Sie sie zunächst gut. Ihre Form, das Gelände, die Höhe der Hügel usw. geben Ihnen einen Eindruck davon, wie der Wind in der Bucht wehen wird. Wir empfehlen außerdem, die Bucht zunächst zu umfahren, um nach möglichen Gefahren zu suchen, z. B. nach Felsen, die aus dem Wasser ragen.

2. Wählen Sie die Boje

Denken Sie daran, dass nicht jede Boje im Meer zum Anlegen geeignet ist. Beim Segeln trifft man oft auf Fischereibojen, die nicht am Grund verankert sind, sondern nur Krabbenfallen oder Netze halten. Machen Sie niemals an einer solchen Boje fest! Das Gleiche gilt für kleine Motorbootbojen, die meist in küstennahen Buchten oder Häfen zu finden sind. Abgesehen davon, dass sie sich oft in flachen Gewässern befinden, haben sie nicht das Fassungsvermögen für ein mehrere Tonnen schweres Segelboot.

Nehmen Sie auch zur Kenntnis, dass Sie mit einem wirklich großen Boot schwer sind. Katamarane wiegen weit über 20 Tonnen, so dass sich eine Boje mit einem leichteren Betonblock auf dem Grund unter der Bewegung eines so schweren Bootes verschieben könnte. Rechnen Sie außerdem damit, dass die Bojenleine leicht nachgibt. Wählen Sie daher eine Boje in der Mitte und nicht am Rand der Bucht in Ufernähe.

Eine einsame rote Boje auf dem Meer.

3. Sichtprüfung der Boje

Selbst eine scheinbar nagelneue orangefarbene Boje mit einer geraden Öse an der Oberseite kann ein morsches Seil darunter haben. Die zuverlässigste Methode, eine Boje zu überprüfen, ist, unter Wasser zu tauchen und selbst einen Blick darauf zu werfen. Eine Sichtprüfung ist die einzige Garantie. Natürlich wäre es nicht einfach, einen Freiwilligen zu finden, der eine Boje in der Nordsee inspiziert.

Wenn Sie in einer Bucht ankommen, die Sie nicht kennen, und bereits jemand dort ist, schämen Sie sich nicht, Fragen zu stellen, z. B. über den Zustand der Boje, den Eigentümer (ob es sich um eine kommunale oder private Boje handelt), den Preis oder andere Dienstleistungen. Manchmal bietet die Boje ein kostenloses Wassertaxi (eine Fahrt an Land), Müllabfuhr oder Nutzung von Duschen und Toiletten am Ufer.

4. Rollenverteilung

Vor dem Manöver sollte der Kapitän der Crew Rollen zuweisen und jedes Mitglied über den Ablauf des Manövers informieren. So lassen sich unangenehme Situationen vermeiden. Beim Anlegen an einer Boje müssen Sie die folgenden Rollen zuweisen (natürlich kann eine Person mehr als eine Rolle übernehmen, aber idealerweise delegieren Sie die Verantwortlichkeiten, damit sich jede Person auf ihre eigene Rolle konzentrieren kann):

  • Steuermann , der das Boot während des Manövers steuert
  • Bojenfänger , der die Boje mit einem Haken oder Seil auffängt
  • Leinenführer , der die Leine durch das Bojenauge fädelt und festbindet 
  • Kommunikator , der als zweites Paar Augen des Steuermanns fungiert, die Boje im Auge behält und den Steuermann über mögliche Gefahren informiert. Dies ist wichtig, da die Boje ab einem bestimmten Punkt nicht mehr über den Bug sichtbar ist.

5. Annäherung an die Boje

Wenn möglich, sollten Sie sich der Boje gegen den Wind nähern. Richten Sie den Bug auf die Boje und nähern Sie sich ihr langsam. Überstürzen Sie nichts, sondern verringern Sie die Geschwindigkeit, wenn Sie sich der Boje nähern. Unterschätzen Sie nicht den Schwung des Bootes, der mehrere Minuten andauern kann. Berücksichtigen Sie auch Wind und Strömungen, die das Manöver erleichtern oder erschweren können.

YACHTING.COM TIPP: Sie sollten dieses Manöver ohne Rückwärtsfahrt, also ohne Bremsen, durchführen können. Es ist keine Schande, den Motor etwas langsamer laufen zu lassen, aber hektisches Hochdrehen des Motors ist ein Zeichen für die Unerfahrenheit des Kapitäns.

6. Aufnehmen der Boje 

Es gibt zwei Arten von Seglern — diejenigen, die die Boje am Heck aufnehmen, und diejenigen, die sie am Bug aufnehmen. Es gibt keine beste Methode, also fassen wir die möglichen Vor- und Nachteile der beiden zusammen.

Das Aufnehmen einer Boje über das Heck kann von einer Person erledigt werden. Wenn Sie also alleine segeln oder eine unerfahrene Crew haben und sowohl das Manövrieren als auch das Aufnehmen zusammen erledigen wollen, ist es einfacher, über das Heck zu gehen. Das liegt daran, dass man das Cockpit nicht verlassen muss und das Heck in der Regel näher an der Wasseroberfläche liegt als der Bug. Der Nachteil ist jedoch, dass Sie dort mit dem Steuermann zusammengepfercht sind, wenn hinter dem Steuerstand nicht viel Platz ist. Außerdem besteht ein größeres Risiko, dass sich die Bojenleine im Propeller verheddert.

Das Aufnehmen einer Boje über den Bug ist üblicher, hängt aber vom Bootstyp und der Größe der Besatzung ab. Für diese Methode brauchen Sie mindestens zwei Personen an Bord. Wenn Ihr Boot einen sehr hohen Bug hat und die Bojenleine sehr straff ist, werden Sie nicht in der Lage sein, die Boje weit genug aus dem Wasser zu heben, um die Leine durchzufädeln. Der größte Nachteil ist, dass der Steuermann ab einem bestimmten Punkt die Boje nicht mehr sehen kann und auf die Informationen der Person am Bug angewiesen ist, die ihm zeigt oder sagt, wohin er fahren soll und wo die Boje ist. Wenn dieses Manöver jedoch erfolgreich ist, geht es schnell und es besteht keine Gefahr, dass sich die Leine im Propeller verheddert.

Es gibt auch mehrere Möglichkeiten, die Boje selbst einzuholen. Einige Kapitäne verwenden einen Festmacherhaken, während andere die Boje mit einem Lasso einholen.

YACHTING.COM TIPP: Wenn es Ihnen keinen Spaß macht, mit einem Festmacherhaken oder einer Leine nach einer Boje zu fischen, probieren Sie  den  Jolly Hooker  aus .

7. Festmachen an der Boje

Binden Sie das eine Ende des Seils an der Klampe fest. Fädeln Sie das andere Ende durch das Auge der Boje, entweder das obere Auge oder das Auge unter der Boje. Wir empfehlen die Öse unter der Boje, da die obere Öse (wenn sie aus Kunststoff ist) abreißen kann. Dann fädeln Sie die Leine durch das Auge und binden das Ende wieder an der gleichen Klampe fest, an der sich das andere Ende befindet. Wir empfehlen nicht, ein Ende der Leine an der Steuerbordklampe und das andere Ende an der Backbordklampe festzubinden, da die Leine sonst gegen den Bug sägen kann. Lassen Sie die Leine ein wenig durchhängen. Ziehen Sie die Boje nicht zu dicht an das Boot heran, da sie sonst die ganze Nacht gegen den Bug schlägt und die Deckschicht des Rumpfes beschädigen könnte.

Über die Wahl des Knotens lässt sich streiten. Jeder Skipper hat seine eigene Methode, was Knoten und Anbinden an der Klampe angeht. Sie können zwischen einem Palstek, einem Palstek in Kombination mit einem Kuhhaken oder einem Klampen-Knoten wählen. Manche Segler binden die Heckleinen sogar an der Ankerwinde und nicht an den Klampen fest. Es gibt verschiedene Kombinationen, und es liegt wirklich an Ihnen, welchen Stil Sie wählen. Das Wichtigste ist, dass Sie dem Knoten vertrauen. Informieren Sie sich über Knoten in unserem Artikel 9 grundlegende nautische Knoten für die Seefahrt .

YACHTING.COM TIPP: Wenn jemand anderes Ihr Boot festbindet, überprüfen Sie den Knoten und scheuen Sie sich nicht, ihn zu lösen und neu zu binden, wie es Ihnen gefällt. Sie wären überrascht, wie viele Segler einen Knoten machen, der nicht genug Reibung hat, um zu halten, und der sich im Laufe der Nacht löst, so dass das Boot am Ufer landet.

8. Sicherheitsleine

Für die Nacht ist es eine gute Idee, eine weitere lose Leine an die Boje auf der anderen Seite des Bugs zu binden, nur um sicherzugehen. Binden Sie die zweite Leine entweder an einer anderen Öse des Bojenseils, an der Bojenöse (wenn sie aus Metall und fest ist) oder an etwas, das direkt unter der Boje liegt und fest aussieht.

9. Später überprüfen

Markieren SieIhren Standort (z. B. mit GPS oder einem Ankeralarm) und überprüfen Sie nach ein paar Stunden, ob Sie sich nicht zu sehr bewegen. Jede Boje hat ein gewisses Maß an Nachgiebigkeit, d. h. das Boot bleibt nie genau an der gleichen Stelle. Eine Abweichung von 20 Metern kann jedoch darauf hindeuten, dass die Boje verrutscht oder sich der Betonklotz bewegt. Eine solche Boje ist nicht sehr vertrauenserweckend für eine sichere Nacht.

10. Verlassen der Boje

Auch Anfänger können die Boje ohne Probleme verlassen. Bevor Sie das Manöver starten, sollten Sie sich umsehen und die Situation einschätzen, um sicherzugehen, dass Sie beim Ablegen nicht in eines der Nachbarboote hineingeweht werden. Starten Sie dann den Motor, lassen Sie ihn vorerst im Leerlauf, fahren Sie etwas näher an die Boje heran, lösen Sie die Leine von der Boje, ziehen Sie sie an Bord, legen Sie den Gang ein und fahren Sie los. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Festmacherleine oder die Leine der Boje nicht im Propeller verheddert. Natürlich hängt dies alles von den aktuellen Wetterbedingungen ab. Bei ruhigem Wasser und Windstille ist das Wegfahren von der Boje stressfrei und Sie können sich Zeit lassen. Wenn Sie nichts überstürzen, können Sie nicht viel falsch machen.

YACHTING.COM TIPP: Wenn Sie etwas Anspruchsvolleres ausprobieren möchten, segeln Sie zu und von der Boje, anstatt den Motor zu benutzen. Das erfordert zwar eine präzise Steuerung, ist aber im Vergleich zum An- und Ablegen an einem Pier oder Kai relativ sicher.  Wenn Sie nicht gerne an einer Boje oder einem Pier festmachen und lieber ankern, lesen Sie unseren  vollständigen Leitfaden zum Ankern .

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Festmachen am pier.

Sie können Ihr Boot am Heck, am Bug oder an der Seite am Steg festmachen. Das hängt von der Art des Bootes ab (ob es ein offenes Cockpit am Heck oder Stufen am Bug hat), von der Art der Anlegestelle, vom Anlegesystem oder von den örtlichen Gepflogenheiten (in der Ostsee ist es üblicher, mit dem Bug festzumachen, in der Adria dagegen mit dem Heck). Es ist auch eine Frage der Privatsphäre - seitlich an einem belebten Stadtkai festzumachen, wenn Tausende von Touristen an einem Abend die gesamte Länge des Bootes passieren, ist nicht gerade romantisch. Wenn Sie vorhaben, für längere Zeit festzumachen, oder wenn Sie Wellen erwarten, ist es sehr praktisch, Festmacherdämpfer (Stoßdämpfer) an den Leinen zu verwenden. Diese verlängern die Lebensdauer der Leinen, indem sie ihnen Flexibilität verleihen.

Wenn das Manövrieren in einen Liegeplatz nicht auf Anhieb klappt, sollten Sie nicht um jeden Preis versuchen, ihn zu reparieren. Manchmal ist es besser, den Ort des Geschehens ganz zu verlassen und das Manöver erneut und korrekt durchzuführen.

Eine weiße Yacht, die mit einer Leine, die um einen Snubber gebunden ist, an einer Klampe am Kai festgemacht ist.

Vertäuungsstopper

Worauf ist beim Festmachen eines Bootes am Steg zu achten?

Ausreichende tiefe.

Segler wollen mindestens einen Fuß Wasser unter dem Kiel haben, bevor sie in See stechen, aber wir empfehlen, mindestens 1 Meter unter dem Kiel zu haben, wenn das Boot festgemacht ist. Während Sie in ruhigen Gewässern vielleicht 30 cm (1 Fuß) unter dem Kiel haben, kann eine von einer Fähre oder einer größeren Yacht verursachte Welle dazu führen, dass Ihr Boot auf und ab schwankt und der Kiel oder das Ruderblatt am Grund schabt.

Fragen Sie beim Einchecken beim Vercharterer, welche Maßeinheiten der Tiefenmesser des Bootes anzeigt. Manche Tiefenmesser messen in Metern, manche in Fuß. Sie unterscheiden sich auch darin, von wo aus sie die Tiefe messen. Es gibt Tiefenmesser, die von der Wasserlinie aus messen, aber es gibt auch solche, die vom Kiel aus messen...

WIE DER MEERESGRUND AUSSIEHT 

Es können alle möglichen Objekte, Steine oder Felsen aus dem Meeresboden herausragen, und ein sandiger Meeresboden kann in verschiedene Richtungen abfallen. Die Adria ist in dieser Hinsicht recht vorhersehbar, aber in Griechenland gibt es zum Beispiel oft Felsen, an denen man mit dem Kiel anstoßen kann, vor allem an den Anlegestellen der Städte.

MOTOR UND PROPELLER

Lassen Sie den Motor während des gesamten Manövers laufen. Wenn Sie ihn nicht brauchen, schalten Sie ihn in den Leerlauf, aber schalten Sie ihn nie ganz aus. So können Sie eingreifen, wenn Sie schnell wegfahren, reagieren, die Richtung ändern oder wegfahren müssen.

Es kommt erstaunlich häufig vor, dass sich die Leine im Propeller verheddert. Sei es eine Festmacherleine oder eine Schot, die versehentlich über Bord gefallen ist. Das Problem ist, dass der Motor normalerweise nicht mehr läuft, sobald sich etwas um den Propeller gewickelt hat, was das Anlegen noch schwieriger macht.

Behalten Sie Ihre Fender an den Stellen, die am meisten gefährdet sind. Das Heck ist kritisch, wenn Sie sich dem Pier mit dem Heck voran nähern. Wenn Sie sich zwischen zwei Booten nähern, legen Sie Ihre Fender an den Seiten an, an denen es zu einem Kontakt mit den anderen Booten kommen kann. Dies ist in der Regel der Teil des Rumpfes, der am weitesten herausragt.

Wählen Sie die Höhe der Fender entsprechend der Höhe des Stegs oder Decks der benachbarten Boote. Wenn Sie nicht wissen, wie hoch der Steg sein wird, und Sie vor dem Manövrieren alles fertig haben wollen, ohne die Fender später wieder einbauen zu müssen, setzen Sie die Fender abwechselnd auf verschiedene Höhen - einen höher, den nächsten niedriger.

Blaue Fender an der Seite eines Bootes.

Seitliches Anlegen

Für das seitliche Anlegen benötigen Sie zwei Leinen, eine am Bug und eine am Heck (sogenannte Springleinen). Legen Sie sie vor dem Manöver an den Klampen bereit, damit Sie sie gleich festmachen können. Legen Sie alle Fender auf der Seite aus, die an der Mole liegt.

Während des Manövers brauchen Sie jemanden auf dem Steg, der die Leine an der Klampe oder am Festmacher festmacht. Wenn niemand an Land ist, muss ein Besatzungsmitglied an Land springen, vorzugsweise in der Mitte des Bootes. Sie können gerne einen Durchgang machen, um die Person vor dem Anlegen abzusetzen. Ähnliche Regeln gelten für das Anlegen an Fingerpiers, das sind schmale Stege, die von der Hauptpier abzweigen.

Ein schnittiges und modernes Segelboot, das bei klarem Wetter an einem Pier in einem Yachthafen festgemacht hat.

Ein seitlich vertäutes Segelboot

Anlegen mit dem Bug

In einigen Gebieten ist es üblich, mit dem Bug an der Pier anzulegen. Dies ist in der Ostsee üblich, im Mittelmeer jedoch selten. Die meisten Charterboote, die Sie in Kroatien , Griechenland oder Italien antreffen, sind so gebaut, dass Sie bequem vom Heck aus zur Pier gelangen können, und sind mit einer Gangway ausgestattet. Wenn Sie mit dem Bug festmachen wollen, müssen Sie wahrscheinlich über eine Treppe an Land gehen. Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihr Boot vom Bug aus erreichen können.

Was das Anlegen des Bootes betrifft, so sind Bug- und Heckanker im Wesentlichen sehr ähnlich. Der einzige Unterschied besteht darin, dass alles andersherum abläuft — bei Heck-To fahren Sie rückwärts, legen die Leinen am Heck an und werfen den Anker am Bug aus, während Sie bei Bug-To vorwärts fahren, die Leinen am Bug auslegen und den Anker am Heck auswerfen

In nordischen Häfen, in denen das Anlegen am Pier mit dem Bug üblich ist, finden Sie Anlegebojen, an denen Sie das Heck festmachen können.

Moderne Segelboote, die an der Mole eines Yachthafens festgemacht sind.

Bug an Bug vertäute Boote

Anlegen am Heck

Dies ist die gängigste Art des Anlegens an der Adria und im Mittelmeer. Das Heck wird mit je einer Leine auf jeder Seite an der Mole festgemacht. Die Leinen sollten in einem V-Winkel verlaufen, d.h. sie sollten nicht waagerecht zum Boot verlaufen. Wir empfehlen einen Abstand von mindestens einem halben Meter zum Steg, aber das hängt von der Länge Ihrer Gangway ab. Beim Anlegen am Pier sollten Sie die Fender vor allem am Heck anbringen, da es sowohl beim Manöver selbst als auch bei Gewitter oder Wellengang am anfälligsten ist.

Der Bug kann mit einer Festmachertonne, einem Anker oder einer Festmacherleine gehalten werden. Wenn Sie mehr über das Anlegen am Heck mit dem Anker am Bug erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel Anlegen mit Mooringleinen: Schritt für Schritt . Diese Methode ist besonders in Griechenland verbreitet.

Verankerungen

Diese bestehen aus einem Seil, das von einem Betonverankerungsblock (Platine) oder Anker zu einem Pier oder einer Boje führt. Es gibt verschiedene Arten von Festmachern, aber diese sind wahrscheinlich die gängigsten:

  • Mooring am Pier —   das Seil läuft von einer Betonplatine zum Pier. Dabei handelt es sich um zwei miteinander verknüpfte Seile, wobei ein dickes Seil an der Senkplatte und ein dünneres am Pier befestigt ist.
  • Mooringboje  — das Seil verläuft von einem Anker auf dem Meeresboden zur Boje. Das Prinzip beider Arten von Festmachern ist ähnlich, es kommt nur darauf an, wie das Seil am Meeresboden befestigt wird und wohin es führt.

Häfen mit solchen Anlegestellen sind in der Adria weit verbreitet, in Griechenland oder der Ostsee dagegen weniger häufig. Sie ermöglichen ein relativ einfaches Anlegen, was für Neulinge von Vorteil ist und auch bei Sturm gut hält. Wenn Sie im Yachthafen mehrere Festmacher finden, machen Sie an zwei fest, einen auf jeder Seite. Achten Sie aber darauf, dass Sie das Anlegen eines Bootes neben Ihnen nicht behindern.

Der Bug des Bootes im Hafen, türkisfarbenes Meer.

Boot mit zwei Liegeplätzen

Die nützlichsten Ausrüstungsgegenstände sind ein Festmacherhaken zum Aufnehmen der Festmacherleine, Handschuhe zum Schutz vor Verbrennungen am Seil und eine Klampe. Achtung! Der Festmacherhaken ist teleskopierbar. Wir sind überrascht, wie viele Segler das nicht wissen und sich darüber beschweren, dass die Stange zu kurz ist.

Das Boot wird normalerweise mit drei Leinen am Liegeplatz festgemacht: zwei Heckleinen und eine Festmacherleine. Verteilen Sie nach Möglichkeit die folgenden Aufgaben auf die Besatzungsmitglieder, obwohl der gesamte Vorgang auch von nur zwei Personen gemeistert werden kann:

  • Steuerman  — manövriert das 
  • BootSpringer — springt an Land und kümmert sich um den Festmacher (kann von jemandem übernommen werden, der sich bereits am Steg befindet)
  • Festmacher  — zieht mit dem Mooring-Haken die Mooringleine an Bord und bemannt den Bug
  • Heckleinenbinder 
  • Fenderausleger —greift einen Fender undplatziert ihn zwischen dem Boot und dem Pier oder dem Boot und dem benachbarten Boot
  • Der Rest der Besatzung  sollte so sitzen, dass er die Sicht nicht behindert und sich von den umliegenden Booten wegdrückt, falls es zu einer Kollision kommt.

Die Rolle der Person am Pier oder Kai ist beim Anlegen besonders wichtig. Dabei kann es sich um einen Hafenarbeiter, die Besatzung des nächsten Bootes oder einen Passanten handeln. Wenn niemand da ist, müssen Sie jemanden absetzen. Diese Person spannt dann die Festmacherleine so, dass die Person an Bord mit dem Haken sie erreichen kann. Die Person an Bord hakt den Festmacher ein und zieht ihn zum Bug, wo er ihn mit einer Klampe festmacht. Die Festmacherleine muss so weit wie möglich eingerollt werden. Dabei sollte das Seil vom Betonblock straff wie eine Schnur und vom Pier schlaff auf dem Meeresgrund liegen. Das Abdocken ist im Wesentlichen derselbe Vorgang, nur in umgekehrter Reihenfolge. Achten Sie darauf, dass Sie die Festmacherleine auf den Grund sinken lassen.

YACHTING.COM TIPP: Gelegentlich fehlt es dem Hafenpersonal an Erfahrung und es gibt den Seglern falsche Ratschläge. Bleiben Sie hartnäckig und zeigen Sie ihnen, wie und auf welcher Seite Sie festmachen wollen, und bestehen Sie darauf. Auch wenn man Sie davon zu überzeugen versucht, dass es besser ist, den Liegeplatz auf der rechten Seite zu haben, denken Sie daran, dass Sie der Skipper sind und die Verantwortung für Ihr Boot tragen.

Möchten Sie bei der Auswahl eines Bootes beraten werden? Ich werde Ihnen gerne helfen

Simona

FAQ Zum richtigen und sicheren Anlegen Ihres Bootes Anlegen von Booten

1. Anlegeboje

2. An dem Pier — seitlich, bug- oder heckwärts 3. Mit Mooringleinen

- Überprüfen Sie die Qualität und Stärke der Boje

- Verteilen Sie die Rollen an die Besatzung

- Nähern Sie sich der Boje

- Nehmen Sie die Boje auf

- Überprüfen Sie nach einiger Zeit die Position des Bootes

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